„Liebst du um Schönheit“

Künstlerpaare des 19. Jahrhunderts

Die Rolle der Frau in der Musik des 19. Jhdts, ihre Schaffenskraft und Bedeutung anhand von drei herausragenden Künstlerbeziehungen sind Leitmotiv und Motivation dieses Programmes. Da aus gesellschaftlichen Gründen das Komponieren von  Frauen nicht akzeptiert wurde, veröffentlichte Felix Mendelssohn die „Lieder ohne Worte“ seiner Schwester Fanny Hensel unter seinem Namen. Die Geschwister waren sich in ihrer Liebe und Begabung zur Musik sehr nahe und förderten sich gegenseitig.
Anders bei Clara und Robert Schumann: Zusammen komponierten sie den Liederzyklus „Liebesfrühling“, aber trotz großer Begabung und Konzertreisen als Pianistin sollte Clara in ihrer Ehe mit Robert Schumann vor allem die fürsorgliche Mutter für ihre gemeinsamen sieben Kinder sein. Als Robert Schumann durch eine Erkrankung seiner rechten Hand nicht mehr öffentlich auftreten konnte, wurde Clara seine „rechte Hand“. Auf Konzerttourneen nach Dänemark und Russland interpretierte sie seine Werke und machte ihn in ganz Europa bekannt. Ihre eigenen Kompositionen galten zu dieser Zeit als Beweis ihrer Virtuosität.
Gustav Mahler verbot seiner jungen, schönen Frau Alma Schindler, die Komposition bei Zemlinsky studiert hatte, das Komponieren. Erst später, als er zufällig hörte, wie sie sich mit eigenen Liedern begleitete, erkannte er ihre Begabung und vermittelte sie zur Veröffentlichung ihrer Werke an seinen Verleger. Sind Fanny Hensel und Felix Mendelssohn mit Clara und Robert Schumann Repräsentanten des 19. Jhdts., so weisen Alma und Gustav Mahler bereits in das 20. Jahrhundert.Programm

Clara Schumann (1819-1896)
Ihr Bildnis
Sie liebten sich beide
Liebst du um Schönheit
Mein Stern

Robert Schumann (1810-1856)
Liederkreis Op. 39 In der Fremde
Waldesgespräch
Mondnacht
Wehmut
Frühlingsnacht

Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847)
Suleika
Erinnerung
Der Mond
And’res Maienlied

Pause

Fanny Hensel (1805-1847)
Wanderlied

Harfners Lied
Gegenwart

Alma Mahler-Werfel (1879-1964)
Die stille Stadt
Laue Sommernacht
Bei dir ist es traut
Ich wandle unter Blumen
In meines Vaters Garten

Gustav Mahler (1860-1911)
„Sieben Lieder aus letzter Zeit“
Ich atmet einen linden Duft
Liebst du um Schönheit
Blicke mir nicht in die Lieder
Rheinlegendchen