Frauen der Neuromantik
Die Kompositionen von Mary Clement, Anna Teichmüller und Emma Wooge wurden zu ihren Lebzeiten vielfach veröffentlicht und aufgeführt, im späten 20. und frühen 21. Jahrhundert, aber leider völlig vergessen. Dabei entstanden sie in einem höchst interessanten literarischen und kompositorischen Umfeld. So stand Emma Wooge in Kontakt mit Johannes Brahms, und kein Geringerer als Carl Hauptmann – der zu Unrecht weniger beachtete Bruder von Gerhart Hauptmann – verfasste die Hälfte der Liedtexte für Anna Teichmüller, die wiederum in unmittelbarer Nähe der Hauptmann- Familie und dem Künstlerkreis in Schreiberhau (heute Szklarska Poręba, Riesengebirge) lebte. Über Mary Clement gibt es so gut wie keine Quellen; eine geheimnisvolle, ungeheuer kreative Komponistin, von der man nicht viel weiß (ähnlich der Prinzessin Marie von Sachsen-Meiningen, die ebenfalls komponierte und Förderin von Johannes Brahms war). Kompositionen von Frauen, die in ihrem Schaffen neben Johannes Brahms und Richard Strauss einen Stellenwert haben, dem nun wieder Gehör verschafft werden soll. Alle Kompositionen wurden kürzlich in der Staatsbibliothek zu Berlin wieder entdeckt und sind Zeugnisse des Preußischen Kulturbesitzes.
Suzanne Summerville, Dr. phil.(ArtsVenture)
Programm
Anna Teichmüller Vor der himmlischen Tür
Die Prinzessin
Lärchenbaum
„Frau Nachtigall“
Blütenschwerer Mai
Wiegenlied
Drei Lieder op. 4:
Ici bas
Trois princesses
Finnisches Volkslied
Klavier: Ellens Wiegenlied
Emma Wooge Der Abendtraum
In der Fremde
Im Walde
Klavier: Auf die Nacht in der Spinnstub’n
Mein Liebling
Anna Teichmüller Stiller Abend
Maria
Emma Wooge Intermezzo
Klavier: Romanze
Mary Clement Herzensklänge
Medusa
Im Korn
Laß den Atem deiner Seele
Die Linde
Im Frühling
Es muß so manches Kräutlein blühn
Über Nacht
Mädchenlied
Schließe mir die Augen beide
Ach, wie kann’s zur Freude taugen